Typisch englische Marmelade: Ein Klassiker der britischen Frühstückskultur

Wer an ein traditionelles englisches Frühstück denkt, kommt an der Marmelade nicht vorbei. Diese süße Köstlichkeit hat in Großbritannien eine lange Geschichte und ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Frühstücks – sei es auf einem frisch gebackenen Toast, als Füllung in Scones oder als süßer Begleiter zu Butter und Tee. Doch was macht die typisch englische Marmelade so besonders? Und warum ist sie in Großbritannien so beliebt? Wir werfen einen Blick auf die Geschichte, die Zutaten und die Bedeutung der Marmelade in der britischen Kultur.


Was ist Marmelade und was macht sie „englisch“?

Im britischen Englisch bezeichnet der Begriff „Marmalade“ eine Art Fruchtaufstrich, der in der Regel aus Zitrusfrüchten, insbesondere Orangen, hergestellt wird. Der Unterschied zur „normalen“ Marmelade, wie sie in anderen Ländern bekannt ist, liegt vor allem in der Verwendung von Zitrusfrüchten und der charakteristischen Textur. Während Marmelade in vielen Ländern auf verschiedenen Früchten basiert, ist die englische Marmelade bekannt für die dünnen, durchsichtigen Gelée-artigen Konsistenzen und das charakteristische „Zitronen-Marmeladen-Feeling“, das durch die schalenartigen Stückchen der Zitrusfrüchte entsteht.

Die typischste Form der englischen Marmelade ist die Orangenmarmelade, die in Großbritannien besonders beliebt ist. Dabei wird bittere Orange oder eine Mischung aus süßer und bitterer Orange verwendet, um die Marmelade herzustellen. Sie zeichnet sich durch ihren herben Geschmack aus, der sich hervorragend mit dem süßen Zuckeranteil vereint.


Die Geschichte der englischen Marmelade

Die Geschichte der englischen Marmelade geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die ersten Marmeladenrezepturen, die in Großbritannien auftauchten, stammten von Schottland, wo Marmelade ursprünglich aus bitteren Orangen zubereitet wurde. Die Legende besagt, dass Marmelade von einer schottischen Hausfrau im 18. Jahrhundert erfunden wurde, als sie versuchte, ihre Orangen in einem Einkochprozess haltbar zu machen. Diese ersten Marmeladen wurden jedoch noch nicht als das süße Frühstücksprodukt erkannt, das sie heute sind.

Im 19. Jahrhundert fand die Marmelade dann ihren Weg nach England, als ein gewisser Frank Cooper die erste kommerziell produzierte Orangenmarmelade in England herstellte. Heute ist das Unternehmen „Frank Cooper’s“ immer noch eines der bekanntesten Marmeladenmarken in Großbritannien.


Wie wird englische Marmelade hergestellt?

Die Zubereitung von englischer Marmelade folgt einem klassischen Rezept, das mehrere Schritte umfasst:

  1. Fruchtvorbereitung: Die Zitrusfrüchte, insbesondere die bitteren Orangen, werden gründlich gewaschen und in Scheiben geschnitten. Ein spezielles Merkmal der englischen Marmelade ist die Verwendung der Schale, die in dünne Streifen geschnitten wird, was der Marmelade ihre typische Textur verleiht.

  2. Kochen und Zuckern: Die Orangenstücke werden zusammen mit Zucker und Wasser langsam gekocht, bis eine dickflüssige Konsistenz erreicht ist. Es ist wichtig, die Marmelade lange genug zu kochen, um eine richtige Gelierfähigkeit zu erzielen.

  3. Abfüllung und Versiegelung: Nach dem Kochen wird die Marmelade in heiß gereinigte Gläser abgefüllt, die dann gut verschlossen werden, um die Frische zu bewahren.

Der Prozess klingt einfach, erfordert jedoch Präzision, besonders bei der Zuckeranteilbestimmung und der Kochzeit, um die richtige Konsistenz zu erzielen. Diese Art von Marmelade hat aufgrund der frischen Zutaten und der langen Zubereitung eine lange Haltbarkeit.


Orangenmarmelade – Die Königliche Lieblingsmarmelade

Die bekannteste Form der Marmelade in Großbritannien ist ohne Zweifel die Orangenmarmelade, die als typisch „englisch“ gilt. Sie wird oft als „bittere Orangenmarmelade“ bezeichnet, da sie häufig aus bitteren Orangen (wie der Seville Orange) hergestellt wird. Diese Orangen sind kleiner und deutlich bitterer als die süßen Orangen, die man typischerweise zum Verzehr nutzt.

Die bittersüße Note der Seville-Orangenmarmelade hat viele Anhänger und ist ein fester Bestandteil des englischen Frühstücks, das nicht nur Marmelade, sondern auch Rührei, Speck, Bohnen und Würstchen umfasst. Die Marmelade wird gerne auf frischem Toast, Scones oder als Begleitung zu Clotted Cream serviert, um das perfekte englische Frühstück zu vervollständigen.


Warum ist englische Marmelade so beliebt?

Englische Marmelade ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Kulturgut. Sie gehört zu den klassischen Zutaten des traditionellen englischen Frühstücks und hat sich fest in der britischen Esskultur etabliert. Es ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Tradition, die viele Briten mit ihrer Marmelade verbinden.

Auch der Herstellungsprozess hat eine gewisse Kunstfertigkeit, die die Marmelade einzigartig macht. Sie ist nicht nur süß, sondern bietet durch die Bitterkeit der Orangen eine ausgewogene Geschmackserfahrung. Zudem sorgt die Textur der dünn geschnittenen Orangenschalen für ein angenehmes Mundgefühl, das sich von anderen Fruchtaufstrichen abhebt.


Fazit: Typisch englische Marmelade – Ein Klassiker, der immer bleibt

Die typisch englische Marmelade hat ihren festen Platz in der Geschichte der britischen Küche und bleibt auch heute ein beliebter Bestandteil der Frühstückskultur. Ihre Kombination aus bitteren Orangen, Zucker und schalenartigen Stücken sorgt für einen einzigartigen Geschmack, der sowohl Fans der süßen als auch der herben Küche begeistert. Wer nach einem authentischen Geschmack Großbritanniens sucht, kommt an einer guten Orangenmarmelade nicht vorbei.

Ob traditionell aus dem Glas auf einem heißen Toast oder kreativ in einem Rezept verarbeitet – englische Marmelade ist mehr als nur ein Fruchtaufstrich; sie ist ein Stück britische Kultur, das viele Menschen zu jeder Tageszeit genießen.

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