Unangenehme Fragen im Bewerbungsgespräch: Wie man souverän damit umgeht

Ein Bewerbungsgespräch ist der entscheidende Moment, um sich von seiner besten Seite zu zeigen und den Job zu bekommen. Doch leider können nicht alle Fragen, die während des Gesprächs gestellt werden, immer als angenehm oder fair empfunden werden. Manchmal begegnen uns unangenehme Fragen, die uns ins Grübeln bringen oder uns das Gefühl geben, uns rechtfertigen zu müssen. Wie geht man also am besten mit diesen Fragen um? Und wie kann man souverän reagieren?

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf einige der häufigsten unangenehmen Fragen im Bewerbungsgespräch und geben Tipps, wie man geschickt darauf antworten kann.


1. „Warum haben Sie Ihren letzten Job gekündigt?“

Warum diese Frage unangenehm sein kann:

Die Kündigung des letzten Jobs ist eine der häufigsten Fragen in Bewerbungsgesprächen, und sie kann unangenehm werden, wenn die Gründe nicht optimal sind oder negativ wahrgenommen werden – etwa aufgrund von Konflikten mit Kollegen, Unzufriedenheit mit dem Job oder gar einer Entlassung.

Wie man souverän darauf antwortet:

Es ist wichtig, ehrlich zu sein, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Wenn die Kündigung aus negativen Gründen erfolgte, sollte der Fokus auf dem Positiven liegen, das aus der Situation hervorgegangen ist. Statt zu betonen, wie schlecht die vorherige Arbeit war, könnte man sagen:

„Ich habe festgestellt, dass der Job nicht mit meinen langfristigen Zielen übereinstimmte, und ich suchte nach einer Möglichkeit, meine Fähigkeiten besser einzubringen. Ich bin nun auf der Suche nach einer Position, die mir mehr Herausforderungen und Perspektiven bietet.“

Das zeigt, dass du aufgeschlossen für Veränderungen bist und nach einer Lösung für deine berufliche Weiterentwicklung suchst.


2. „Wie viel möchten Sie verdienen?“

Warum diese Frage unangenehm sein kann:

Gehaltsfragen sind heikel. Viele Bewerber fühlen sich unwohl, wenn sie ein Gehalt nennen müssen, da sie nicht wissen, was das Unternehmen bereit ist zu zahlen oder welche Gehaltsspanne für die Position üblich ist. Zudem möchten Bewerber oft vermeiden, sich unter Wert zu verkaufen oder zu hoch zu pokern.

Wie man souverän darauf antwortet:

Statt eine feste Zahl zu nennen, ist es sinnvoll, eine Gehaltsrange zu nennen, die auf deinen Recherchen basiert. Hier ein Beispiel:

„Basierend auf meinen Recherchen und den üblichen Marktgehältern für diese Position und meine Erfahrung würde ich ein Gehalt im Bereich von X bis Y Euro erwarten. Aber ich bin flexibel und offen für eine faire Verhandlung.“

Diese Antwort zeigt, dass du vorbereitet bist und gleichzeitig offen für Gespräche über das Gehalt bist.


3. „Warum sollten wir Sie einstellen?“

Warum diese Frage unangenehm sein kann:

Es kann schwerfallen, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, ohne dabei überheblich oder unbescheiden zu wirken. Doch letztlich erwartet das Unternehmen von dir, dass du deine Stärken und Qualifikationen überzeugend darlegst.

Wie man souverän darauf antwortet:

Nutze diese Frage, um deine besonderen Fähigkeiten und Erfahrungen hervorzuheben, die dich von anderen Bewerbern abheben. Stelle klar, warum du besonders gut für die konkrete Position geeignet bist, indem du deine Qualifikationen mit den Anforderungen der Stelle in Einklang bringst.

„Ich bringe nicht nur fachliche Kompetenz und Erfahrung in diesem Bereich mit, sondern auch eine Leidenschaft für die Aufgaben, die mich motivieren. Zudem habe ich in der Vergangenheit gezeigt, dass ich schnell neue Prozesse erlernen und in Teams erfolgreich arbeiten kann. Ich bin überzeugt, dass meine Fähigkeiten zu den Zielen dieses Unternehmens passen und ich hier einen wertvollen Beitrag leisten kann.“


4. „Was sind Ihre Schwächen?“

Warum diese Frage unangenehm sein kann:

Schwächen zuzugeben, ist für viele Bewerber unangenehm, besonders wenn sie den Eindruck haben, dass ihre Schwächen die Chancen auf den Job gefährden könnten. Außerdem kann die Frage dazu führen, dass du dich selbst in ein schlechtes Licht rückst.

Wie man souverän darauf antwortet:

Es geht nicht darum, sich selbst in ein schlechtes Licht zu rücken, sondern ehrlich und selbstreflektiert zu antworten. Achte darauf, dass du eine Schwäche wählst, die nicht entscheidend für die Position ist, und zeige, wie du daran arbeitest, diese Schwäche zu überwinden.

„Eine meiner Schwächen war früher, dass ich manchmal zu perfektionistisch bin. Ich neige dazu, sehr auf Details zu achten, was dazu führen kann, dass ich mehr Zeit auf eine Aufgabe verwende, als nötig ist. Aber ich arbeite daran, den Fokus besser zu setzen und Aufgaben schneller abzuschließen, ohne die Qualität zu gefährden.“

Dies zeigt, dass du selbstreflektiert bist und dich weiterentwickeln möchtest.


5. „Haben Sie Pläne, in der nächsten Zeit eine Familie zu gründen?“

Warum diese Frage unangenehm sein kann:

Solche Fragen sind nicht nur unangemessen, sondern auch diskriminierend. Sie betreffen die Privatsphäre und sollten nicht im Bewerbungsgespräch gestellt werden. Leider gibt es Unternehmen, die diese Fragen dennoch stellen, um mögliche Ausfallzeiten durch Schwangerschaft oder familiäre Verpflichtungen zu antizipieren.

Wie man souverän darauf antwortet:

Solltest du auf eine solche Frage stoßen, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und deine Grenzen auf respektvolle Weise zu wahren. Eine Antwort könnte so aussehen:

„Ich bevorzuge es, mich auf meine berufliche Zukunft zu konzentrieren. Meine Beruflichkeit und die Erfüllung meiner Aufgaben stehen für mich an erster Stelle.“

Diese Antwort betont deine Berufsethik und schützt gleichzeitig deine Privatsphäre.


6. „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“

Warum diese Frage unangenehm sein kann:

Es kann schwierig sein, eine klare Antwort zu geben, wenn du noch nicht genau weißt, wo dich dein Karriereweg hinführen wird. Die Frage ist jedoch wichtig, um zu sehen, ob deine Karriereziele mit den Zielen des Unternehmens übereinstimmen.

Wie man souverän darauf antwortet:

Zeige, dass du langfristig denkst, aber auch flexibel genug bist, um dich an die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen.

„In den nächsten fünf Jahren hoffe ich, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und in einer Position zu sein, in der ich sowohl fachlich als auch organisatorisch mehr Verantwortung übernehmen kann. Ich freue mich darauf, mit dem Unternehmen zu wachsen und mich kontinuierlich weiterzubilden.“


Fazit: Souverän auf unangenehme Fragen reagieren

Unangenehme Fragen im Bewerbungsgespräch können unangenehm und herausfordernd sein, aber sie bieten auch eine Chance, sich von seiner besten Seite zu zeigen und gute Antworten zu geben. Der Schlüssel liegt darin, ruhig, selbstbewusst und professionell zu bleiben. Bereite dich vor, indem du über mögliche Fragen nachdenkst und dir überlegst, wie du authentisch und zugleich geschickt darauf antworten kannst.

Indem du deine Stärken, Fähigkeiten und Ziele klar und selbstbewusst kommunizierst, kannst du jede schwierige Frage souverän meistern und deine Chancen auf den Job erheblich steigern.

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